Tanzen macht erfinderisch oder Beförderungen
Die Waldschenke, ein Ort, wo man sich traf. Wo man bis in die Nacht tanzte, sich kennen und vielleicht auch lieben lernte. Ein Ort, wo man die beiden Freunde Jan-Gerd und Ansgar treffen konnte. Das wussten auch Etta und Traudel, beide schwer verliebt in die Jungs. Ansgar wohnte und werkelte auf Vaters Hof. Jan-Gerd war Geselle beim Schmied Harms. Beide waren sie fesche Jungs, beide verband sie eine Leidenschaft: Sie hatten das Tanzen entdeckt! Nicht nur so Schwoofen, sondern so richtig! So wie in der Tanzstunde von der Landwirtschaftsschule! Denn hier traf man auf die schönsten Mädchen. Meist zu zweit, so dass man immer einen Grund hatte, nicht allein in die Waldschenke zu fahren. Andererseits die Rückfahrt...? Vaters Auto war alt und klapprig und dann mitten in der Nacht damit liegen zu bleiben...? Dazu kam, dass Vatern es gar nicht gerne sah, wenn der Sohn mit seinem Freund nachts mit seinem Auto durch die Lande zog. „Und dat allens nur wegen de olle Hopseree!“ Nein, beide Väter waren nicht sehr erfreut über das nächtliche Tun ihrer Söhne!
So sann man auf Abhilfe und kam auch schnell auf eine praktisch Lösung: Die Beförderung der Jungs zur Waldschenke war so zweckmäßig, wie originell. Jan-Gerd spannte sein Pferd vor den Federwagen, fuhr dann binnen durchs Land bis zum Sonnenhof, wo Ansgar schon wartete. Der Heimweg war denkbar einfach: Knakeduhn, meist ohne die Mädchen, stieg man auf den Wagen und ließ das Pferdchen alles Andere gestalten. Das lief brav den Marschweg zurück, hielt erst für Heini auf dem Sonnenhof an und zuckelte sodann wieder binnen durch dem heimatlichen Stall entgegen. Hier blieb es dann vor der Boßeltür stehen und wartete, daß Jan-Gerd aufwachte, um ihn wieder auszuschirren.
Etta und Traudel standen den Jungs in Nichts nach! Sie hatten auch so eine originelle Idee: Sie teilten sich ein Fahrrad. Und das ging so: Beide Mädels liefen, bzw fuhren gemeinsam los. Die eine zu Fuß, die andere mit dem Rad. Nachdem die Radlerin eine gehörige Strecke geradelt war, stieg sie ab, lehnte das Rad an einen Baum und ging zu Fuß weiter. Die Fußgängerin hingegen, am Rad angekommen, schwang sich nun auf den Drahtesel und fuhr selbst weiter, überholte die Fußgängerin und als sie auch eine gehörige Strecke voraus gefahren war, stieg sie wieder ab, lehnte das Rad an einem Baum und lief weiter, bis auch sie wieder eingeholt und überholt war und dann wieder fahren konnte, wenn sie das Rad am Baum wieder erreicht hatte! Das ging immer abwechselnd so weiter, bis beide in der Klosterschenke ankamen. Hier warteten Jan-Gerd und Ansgar bereits sehnsüchtig! Die Musikbox war schon an, die Musik fuhr in die Glieder und dann....?
Mal so, mal so!
Bis zum nächsten Treff an dieser Stelle,
euer Jacky!